Wir mögen Argentinien – hier gibt’s überall kostenloses Internet. Selbst eine Tankstelle mitten im Nirgendwo (und das meine ich genau so: da steht eine Tankstelle mitten auf dem platten Land und im Umkreis von 100 km ist einfach das große NICHTS) hat “Free Wifi”.
Der Grenzübergang von Chile nach Argentinien war so was von unkompliziert. Klar, es konnte mal wieder kaum jemand Englisch, aber ich wachse ja an meinen Spanischkenntnissen. Aber es waren alle super freundlich und überhaupt nicht “militärisch” drauf, wie wir es zum Beispiel aus den USA kennen. Es wurden einfach nur tausend Papier angeschaut, die wir aber natürlich alle parat hatten, 47 Stempel in Pässe und Auto-Dokumente verteilt und schon waren wir drin in Argentinien. Zurück nach Chile wird dann wohl etwas anstrengender. Dann kommen die Schnüffelhunde vom Zoll zum Einsatz, die nach unerwünschten Lebensmitteln suchen.
Wir sind gestern in El Calafate angekommen und waren vollkommen überrascht von dieser überaus ordentlichen, sauberen, nicht abgewrackten, aber dafür auch seeeeehr touristischen Stadt. Haben da dann erstmal für die nächsten Tage hier in Argentinien eingekauft (Steak inklusive, denn ohne Fleisch im Einkaufswagen wird man hier im Land der Steak-Esser glaube ich sofort zur Grenze eskortiert…). Dann noch flott die teuersten Postkarten EVER verschickt (umgerechnet ca. 5 Euro hat jetzt jede Postkarte mit Porto gekostet – ich beschwere mich nie mehr über die steigenden Portopreise bei meinem Arbeitgeber!).
Und daaaaannn ging’s ab zum nächsten Highlight unserer Reise: dem “Los Glaciares Nationalpark” mit dem haaaammmerrrrrmääääßiiigggg fotogenen Perito Moreno Gletscher. Holla die Waldfee!!! Wir haben ja schon den einen oder anderen Gletscher auf der Welt gesehen. Aber das Ding hier stellt einfach alles andere in den Schatten! Vor allem, weil man auf (vollkommen auf den Massentourismus ausgerichteten) Stegen bis auf ca. 80 Meter an den Kolloss herankommt und er sich als rund 70 Meter hohe und 4km breiteWand auftürmt. Was für ein riiiiiiiesen Trümmer!
Über zwei Stunden haben wir im Sturm (bei dennoch super schönem Wetter) ausgeharrt und wurden belohnt: mehrere kleine und zwei richtig dicke Brocken sind direkt vor unseren Nasen vom Gletscher abgebrochen – wobei klein auch eine Untertreibung ist… Klein bedeutet ca. das Format unseres Campers und groß heisst ca. vier Reisebusse groß. Was für ein mega lautes Getöse es gibt, wenn diese Brocken abbrechen. Selbst, wenn nur klitzekleine Stücke abfallen ist das richtig laut.
Und überhaupt: so ein Gletscher ist richtig laut. Ständig knackt und knirscht es – hört sich teilweise an, wie ein Gewehrschuss – und das Wasser, das aus dem Gletscher abläuft, rauscht wie ein großer, reißender Fluss. Wir haben uns gar nicht getraut, die Augen auch nur eine Sekunde vom Gletscher zu lösen, um auch ja nichts zu verpassen. Um 18 Uhr hat der Park eigentlich zugemacht – um 18.30 haben wir dann auch mal tschüss gesagt zum “Perito Moreno”.
Heute geht es weiter an die Küste. Mal sehen, was uns da wieder alles erwartet.