Vulkane, heiße Quellen, Höhlen und Glühwürmchen

Hallo Ihr Lieben,

den ganzen Großstadt-Trubel rund um Wellington haben wir (zum Glück) inzwischen längst hinter uns gelassen. Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, ist grundsätzlich eine wirklich schöne Stadt. Die Lage direkt am Meer, die vielen Hügel, über die sich die Stadt erstreckt und die zahlreichen hübschen alten Gebäude machen Wellington wirklich sehenswert.

Zu unseren persönlichen Höhepunkten zählt das Te Papa, das neuseeländische Nationalmuseum. Der Eintritt ist kostenlos und man kann hier auf 5 Etagen alles zur Geschichte, Kultur, Geographie, Geologie, Fauna und Flora Neuseelands erfahren. Und das Schöne ist, dass viele Dinge auch zum selber Anfassen und Ausprobieren sind. In einem kleinen Häuschen wird z.B. ein Erdbeben simuliert, in dem das ganze Haus in Wallung gebracht wird während man darin steht. Irre ist auch der „Giant Squit“ (also der Riesen-Kalmar), der 2007 irgendwo zwischen Neuseeland und der Antarktis lebend aus dem Wasser gefischt wurde und nun hier (gut eingelegt und inzwischen mausetot) ausgestellt ist.

Da wir ja alle drei bekanntermaßen keine Großstadt-Fans sind, hat es uns nach einem Tag in Wellington weiter getrieben. Mit Zwischenstops in Palmerston North und in Wanganui (wo wir schön entspannt mit Kuchen, Sauna, Swimmingpool und traumhaft schönem Sonnenuntergang Kirstins Geburtstag gefeiert haben) ging es über den „Surf Highway“ immer am Fuß des aktiven Vulkans Taranaki entlang. Der Vulkan präsentiert sich als sehr fotogener perfekter Kegel mitten in der ansonsten flachen Landschaft rundherum – eben genau so, wie man sich einen Vulkan vorstellet (allerdings ohne Lava und Asche zu spucken, was er auch schon länger nicht getan hat). Kirstin war ganz begeistert, bei herrlichem Wetter und mit Blick auf diesen Pracht-Vulkan morgens am Strand joggen gehen zu können.

Weiter ging es nach Waitomo. Dieses winzig kleine Örtchen ist weltbekannt, da es hier ein wahnsinnig großes Höhlensystem gibt, in dem viele Adventure-Touren angeboten werden und Millionen von kleinen Glühwürmchen bestaunt werden können. Und genau das haben wir getan. Nach Einbruch der Dunkelheit (was hier nach der Umstellung auf die Winterzeit nun schon gegen 18.30 Uhr der Fall ist) ging es mit nur 2 anderen Besuchern und unserem Guide Rich in eine Höhle. Schon am Eingang konnten wir vereinzelt Glühwürmchen sehen. Aber in der Höhle selber waren es dann wirklich Millionen kleiner leuchtender Tierchen. Als Rich dann mal mit seiner Taschenlampe auf die so hübsch anzuschauenden Tierchen geleuchtet hat, sahen sie auf einmal gar nicht mehr so hübsch aus. Denn so ein Glühwürmchen (also zumindest die Art, die hier lebt) ist nichts anderes als ein rund 3 cm langes schleimiges, dünnes, fast durchsichtiges Stäbchen, dessen Hinterteil zum Anlocken von Beute leuchtet. Und zum Fangen von Beute kann jedes Glühwürmchen bis zu 70 Fäden produzieren, die es dann wie ein Spinnennetz von der Decke baumeln läßt.

Als Rich das Licht angemacht hat, haben alle unwillkürlich die Köpfe eingezogen, da diese doch verdammt nah an die Fäden der Würmchen rankamen. Wir haben beim weiteren Durchqueren der Höhle in fast kompletter Dunkelheit dann einfach mal darauf vertraut, dass der 2 Meter große Besucher am Nachmittag schon alle zu tief hängenden Fäden abmontiert haben wird…

In Kawhia gab es eine weitere Besonderheit zu bestaunen: Dort (und an noch einigen anderen Stellen auf der Nordinsel) liegen direkt unter dem Strand heiße Magma-Blasen, so dass man sich hier am Strand seinen eigenen Hot Pool schaufeln kann. Wir waren leider etwas zu spät, so dass die bereits wieder einlaufende Flut uns nicht genug Zeit gelassen hat, einen richtigen Pool zu buddeln. Aber wir konnten zumindest etwas die Füße in den Sand graben und haben dabei schon gemerkt, wie warm es wird.

Auch wenn wir nach unserer Norwegen Reise vor einigen Jahre immer gesagt haben, dass uns kein Wasserfall der Welt mehr aus den Latschen hauen wird – der Marokopa Fall hat es rund eine Stunde von Kawhia entfernt dennoch geschafft!

In der Piripiri Cave sind wir dann auch noch auf eigene Faust zu Höhlenforschern geworden. Mit unseren Stirnlampen bewaffnet sind wir über Treppen bis ganz runter in die Höhle gestiegen. Das war zunächst etwas gruselig, das es da unten stockfinster war und man das Gefühl hatte, in ein schwarzes Nichts zu steigen. Aber nach einigen Minuten hatten sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt, so dass wir die ganzen Stalaktiten in der Höhle erkennen konnten. Echt toll!

Keine 3 Kilometer weiter haben wir uns die „Mangapohue Natural Bridge“ angeschaut. Dahinter verbirgt sich eine urzeitliche Höhle, die aber heute bis auf eine kleine Stelle komplett eingestürzt ist. Dieses eine verbliebene Stück Höhlendach ist heute ein rund 17 Meter hoher Steinbogen, unter dem man hindurch gehen kann. Einige Bäume wachsen dort oben quasi über dem Nichts und einige Felsen scheinen nur noch minimal mit dem Bogen verbunden zu sein, so dass man sich beim Durchqueren des Bogens schon einen Baustellenhelm gewünscht hätte…

Inzwischen sind wir nun in Whakatane an der Ostküste der Nordinsel angekommen. Von dort werden wir nun das vulkanisch höchst aktive Zentrum der Nordinsel ansteuern. Aber davon dann beim nächsten Mal.

Bis bald – Eure Mählina

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