Thermal-Quellen, Vulkane und Maori

Hallo Ihr Lieben,

heute melde ich mich von der Coromandel Halbinsel, aus Thames um genauer zu sein.

Das Thema Vulkane war ja auch schon in meinem letzten Artikel sehr präsent. Und mit Vulkanen geht es auch dieses Mal weiter. Und zwar mit dem Schicksalsberg (oder Mount Ngauruhoe, wie das Ding „in echt“ heißt). Witzigerweise ist der Vulkan durch „Herr der Ringe“ so berühmt geworden, dass er nun tatsächlich auch in den Straßenkarten als Schicksalsberg eingetragen ist.

Dem Einen oder der Anderen von Euch ist vielleicht noch von unserer letzten Reise bekannt, dass wir damals die beliebte (um nicht zu sagen weltberühmte) Tageswanderung „Tongariro Crossing“ gemacht haben – eine 19,4 Kilometer lange spektakuläre Tour, die über den Ngauruhoe und den Tongariro Vulkan und durch eine fantastische Kraterlandschaft führt. Wie auf dem Mond fühlt man sich bei dieser Wanderung. Und dieses Mal wollten wir auch wieder diese beiden Vulkane besichtigen. Denn der Tongariro ist seit unserem letzten Besuch hier zwei Mal ausgebrochen. Wir waren also sehr neugierig, was sich denn vielleicht auch für uns sichtbar an der Strecke verändert hat.

Nur leider hat das Wetter nicht so ganz mitgespielt, so dass wir nicht das ganze „Crossing“ machen konnten (aber immerhin 14 Kilometer sind es dann doch geworden). Aber um die ganze Tour machen zu können, hätten wir uns auch ohnehin einen Transport vom Endpunkt zurück zum Startpunkt organisieren müssen. Bei starker Bewölkung und leichtem Nieselregen sind wir am Mangatepopo Parkplatz gestartet. Wir hatten uns vorgenommen, zumindest bis zum ersten Etappenziel, den „Soda Springs“, zu laufen und dann dort zu schauen, wie sich das Wetter entwickelt hat und spontan zu entscheiden, ob wir von dort noch weiter laufen.

Dort angekommen war das Wetter kein bisschen besser. Und da man ab dort alpines Gelände betritt, raten Warnschilder dringend zum Umdrehen, sofern das Wetter nicht gut ist. Und das haben wir dann auch etwas missmutig getan. Wir wollten dann aber zumindest noch die „Soda Springs“, als eine kleine Quelle am Berg, besichtigen und erst dann zurückmarschieren. Als wir von der Quelle zurück kamen, war auf einmal blauer Himmel in Sicht und es wurde deutlich heller. Das war damit der Startschuss für uns, doch noch weiter den Vulkan hinauf zu steigen.

Es folgte „Devil`s Staircase“ – und der Name ist hier tatsächlich Programm. Dieses Stück der Wanderung ist verdammt steil, so dass man extra Treppen in den Vulkan geschlagen hat. Und es geht konstant immer weiter aufwärts und aufwärts und aufwärts… Vor drei Jahren haben wir für dieses Stück bis hoch zum South Crater des Vulkans rund 2 Stunden gebraucht (weil wir hinter jeder Kurve stehen geblieben sind und nach Luft gejapst haben bzw. als offizielle Tarnung hinter jeder Kurve tausend Fotos von der Umgebung gemacht haben…). Aber dieses Jahr muß ich meine beiden Sherpas ja mal loben: In nur 50 Minuten waren sie mit mir im Rucksack oben angekommen! Was so ein fast 3-monatiges Trainingslager über Neuseelands Bergwelt doch alles bewirken kann. Die zwei sind fit wie zwei Turnschuhe!

Oben auf dem South Crater war das Wetter dann allerdings wieder echt bescheiden. Es wehte ein eiskalter Wind und wir standen mitten in den Wolken, so dass man keine 5 Meter weit blicken konnte. Von hier war also direkt wieder Abstieg angesagt. Wieder unten angekommen kam dann aber plötzlich wieder blauer Himmel in Sicht, so dass wir immerhin noch einen kleinen Blick auf den Schicksalsberg Mount Ngauruhoe werfen konnten.

Zur Entspannung nach dieser Tour sind wir abends in Taupo in den „De Bretts Spa“ eingefallen und haben unsere müden Knochen in einem 39 Grad warmen „private Spa“ entspannt – also ein Hot Pool ganz für uns alleine. Toll!!!

Auf dem weiteren Weg nach Rotorua haben wir den „Orakei Cave and Thermal Park“ besucht. Dort gab es alles zu bestaunen, was diese Thermalregion so zu bieten hat: zischende Spalten im Boden, kochende Wasserlöcher, Geysire (die allerdings ruhig waren während wir da waren), blubbernde Matschlöcher…

Die richtig tollen blubbernden Matschlöcher – die größten dieser Art in Neuseeland – gab es auf dem weiteren Weg in einem anderen Park (kostenlos) zu besichtigen: im „Wai-O-Tapu Thermal Wonderland“. Es ist herrlich, mit welcher Geräuschkulisse der Schlamm hier hochkocht, blubbert, rumsprattelt, hochspritzt und geräuschvoll wieder aufplatscht!

Abends in Rotorua haben wir die Maori Familie Mitai besucht. Sie veranstalten jeden Abend ein riesen Touristen-Spektakel, bei dem man Maori in ihren historischen Gewändern im Kriegskanu bestaunen kann und anschließend in einem nachgebauten Maori-Dorf von früher ihre Waffen, Spiele und natürlich auch den Haka (ihren Kriegstanz) vorgeführt bekommt. Eine echt tolle Show!
Ein traditionelles Hangi (also ein im Erdofen zubereitetes Essen) gehörte auch zum Programm genauso wie ein kleiner Waldspaziergang im Dunklen, bei dem es zu einer für die Maori heiligen Frischwasserquelle ging, an der hunderte Glühwürmchen zu Hause sind. Die Quelle selber war nicht weniger spannend: Das durch den Boden hochsteigende Wasser läßt den Sand in der Quelle an einigen Stellen förmlich tanzen (weswegen das wohl auch „Dancing Sands“ genannt wird).

Aber auch die Stadt Rotorua an sich ist quasi wie ein großer Thermalpark. Denn überall zischt und dampft es – aus Gärten, Gulli-Deckeln und in Parks. Und der kleine Privatstrand unseres Campingplatzes am Lake Rotorua hat seine eigenen heißen Pools zu bieten, die man sich mit den Händen selber buddeln konnte. Kaum buddelt man sich dort ein nur 20 cm tiefes Loch hat man auch schon so heißes Wasser hervorgebracht, dass man die Hände nur noch gerade so reinhalten kann – echt irre!

Von Rotorua aus sind wir weitergefahren nach Matamata. Wie, Ihr kennt Matamata nicht? Na ja, vielleicht ist es Euch unter seinem Zweitnamen eher bekannt: Hobbingen. Denn hier sind sie zu Hause, die Hobbits aus den „Herr der Ringe“ und den „Hobbit“ Filmen. Aber dazu dann mehr in meinem nächsten Bericht.

Liebe Grüße und bis bald

Eure Mählina

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