Von Svolvaer nach Henningsvaer

Ihr Lieben,

was haben wir mal wieder für ein Wetter-Glück! Es ist zwar mit nur ca. 15 Grad deutlich kühler als zu Hause. Aber das sind hier nördlich vom Polarkreis eben ganz normale Sommertemperaturen, auf die wir eingestellt waren. Das Wichtigste ist, dass die Sonne fröhlich vor sich hin scheint. Ein echtes Wetter-Aha-Erlebnis hatten wir in Svolvaer, der Hauptstadt der Lofoten, die mit ihren gerade mal 4.000 Einwohnern ein wunderbar verschlafenes Nest ist. Als wir vor zwei Jahren während unserer Hurtigruten-Tour hier Landgang hatten, pfiff gerade ein heftiger, arktischer Schneesturm vorbei, was schon mal vorkommen kann im Januar. Wir konnten damals kaum die Augen aufhalten und der eisige Wind ist uns bis auf die Knochen durch sämtlich Klamottenschichten gefegt. Außerdem war damals Polarnacht, die Sonne ging also gar nicht mehr auf und es gab nur drei Stunden Tageslicht überhaupt pro Tag. Mit anderen Worten: Wir haben bei unserem letzten Besuch der Stadt nur das gesehen, was bis maximal fünf Meter vor unserer Nase lag. Mehr nicht.

Svolvaer mal anders

Aber gestern gab’s Svolvaer von einer ganz anderen Seite: Sonne (und ein paar Regenwolken) und ein herrlicher Rundumblick! Ist ganz schön das Örtchen mit seiner Hafenpromenade. Wir haben tatsächlich einiges wieder erkannt. Die größte Überraschung war aber, dass rund um den Ort eine hammermäßige Bergkulisse emporragt, die wir damals noch nicht mal erahnen konnten. Das war also ein echt tolles Wiedersehen in Svolvaer. Nur unseren Abstecher in ein gemütliches Café mussten wir leider vorzeitig abbrechen, weil es keine Milch mehr gab. Also Schluss für alle Gäste mit Milchkaffee, Latte Macchiato, Cappuccino, Chai Latte und allen anderen Kaffee-Milch-Kreationen… Ein Café, dem die Milch ausgeht! In Köln würden dafür sofort personelle Konsequenzen gezogen werden. Hier juckt das keinen. Milch is‘ eben aus, na und? Kommt ja irgendwann neue…

Stockfisch-Fußball in Henningsvaer

Außerdem haben wir uns das Örtchen Henningsvaer angeschaut, welches sich sehr ansehnlich auf mehreren kleinen Inselchen direkt an die bis zu 800 Meter hohen Felsen schmiegt. Ich habe ein aus dem Internet geklautes Foto in die Galerie gepackt. Denn diese Foto-Perspektive kriegen wir selber einfach nicht hin. Vollkommen deplatziert wirkt der örtliche Kunstrasen-Fußballplatz, der auf einem eigenen Inselchen sitzt. Aber da sieht man, dass der „FC Henningsvaer“ anscheinende sehr viele Anhänger hat. Und auf diesem Platz würde ich mir auch sogar mal ein Spiel anschauen. Hier kriegt man wenigstens landschaftlich was zum Kucken rundherum geboten bei dem ansonsten ultra langweiligen Fußballsport.

Rund um den Fußballplatz stehen überall Holzgerüste, auf denen zwischen Januar und April massenweise fangfrischer, ausgenommener Kabeljau zum Trocknen aufgehängt wird, um daraus Stockfisch zu machen – DIE Spezialität der Lofoten und Norwegens Exportschlager Nummer 1. Rund drei Monate trocknet der Fisch im arktischen Winter an der Luft vor sich hin, um anschließend in speziellen Trockenhäusern noch bis zu 12 Monate weiter getrocknet zu werden. Wir haben uns allerdings noch nicht getraut, das Zeug zu probieren…

So viel für heute von den Lofoten – bis zum nächsten Mal!

Eure Mählina

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