Wieder im Süden

Hallo Ihr Lieben,

tja, heute sind wir nun auch leider schon am vorletzten Tag unserer Reise angekommen – sehr, sehr schade! Denn auch die letzten Tage haben wieder sehr viel Interessantes und Schönes mit sich gebracht.

Unser sogenanntes »Expedition Team« hier an Bord hat sich weiter mächtig für uns ins Zeug gelegt. Sie veranstalten hier jeden Tag tolle Dinge, wie tägliche Treffen mit interessanten Infos zu Norwegen und unserer Tour, Gonzo-Spielabende (die schiffseigene Variante von Bingo, weil Bingo ist ja nur für alte Leute), Hörrunden mit norwegischer Musik verschiedenster Richtungen, Vorträge zu Nordlichtern, Walen und den Fjorden und, und, und. Mein Highlight des Bespaßungsprogramms war die abendliche Modenschau. Dafür wurden alle möglichen Mitglieder der Crew – von den Zimmermädchen bis zum Hotelmanager – in die Klamotten gesteckt, die es hier an Bord zu kaufen gibt. Und speziell der Hotelmanager hat sich richtig ins Zeug gelegt und eine superwitzige Performance geboten.

Gestern haben wir wieder den Polarkreis überquert, dieses Mal auf südwärts gehendem Kurs. Und natürlich musste auch dieses Event wieder gefeiert werden. Die ganz Harten an Bord (also natürlich auch Kirstin, Patrick und ich) konnten sich einen Löffel Tran holen und unter Zeugen wegschlürfen. Den Löffel durften wir dann als Andenken behalten (graviert mit dem Breitengrad des Polarkreises). Tran wird jetzt aber dennoch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsspeisen werden, auch wenn es bei den norwegischen Fischern früher zu einer wichtigen Nahrungsquelle gehörte (deswegen auch diese »Mutprobe« hier am Polarkreis). Schmeckt wie eine Mischung aus Olivenöl mit Fisch. Gemacht wird dieses Zeug aus Dorschleber – hmmmm, lecker…

Unsere Reise hat uns insgesamt über mehr als 4.600 km entlang der Küste geführt, also rund 2.300 km pro Richtung. Da wird einem erst so richtig bewusst, wie groß bzw. lang Norwegen wirklich ist.

Über 6 Tage lang sind wir in der Polarnacht unterwegs gewesen, also in Regionen nördlich des Polarkreises, in denen im Winter die Sonne nicht aufgeht. Entsprechend gibt es hier auch immer nur rund 3 Stunden Tageslicht täglich.

Leider konnten wir von den Lofoten auch auf dem Rückweg nicht viel sehen. Auf dem Hinweg war unser Halt dort ja ausgefallen, weil wir wegen des Sturmes schnell weiter fahren mussten. Nun haben wir zwar in Svolvaer Halt gemacht und sind auch an Land gegangen. Aber es fegte gerade ein netter Schneesturm über die Inseln, sodass es wenig Spaß gemacht hat, sich weit vom Schiff wegzubewegen. Rund eine Stunde sind wir aber dennoch unterwegs gewesen.

Auch, wenn die letzten Tage von Sturm, wildem Schneetreiben und hier im Süden nun auch wieder von Regen geprägt war, hatten wir gerade oben im Norden total Glück mit dem Wetter. Denn es war zwar eisig kalt (was wir auch erwartet hatten), aber der Himmel war oft wolkenfrei. Nur so hatten wir die Möglichkeit, unsere Ausflüge unternehmen und vor allem auch die Nordlichter sehen zu können. Selbst die Reiseleiter haben nochmals betont, wie glücklich wir uns deshalb schätzen können. Denn diese Wetterlage und Nordlichtaussicht ist nicht selbstverständlich hier oben. Und ich muss auch sagen, dass mich das manchmal sehr wilde Wetter gar nicht gestört hat. Das hat der ganzen Reise noch viel mehr Abenteuercharakter gegeben. Denn eins kann ich Euch sagen: Wenn es hier schneit oder stürmt, ist das eine ganz andere Nummer als bei uns zu Hause. Und so ein Sturm mit bis zu 8 Meter hohen Wellen auf dem Meer ist auch mal eine interessante Erfahrung (nein, wir haben keine Kotztüten gebraucht!).

Für unsere Sturmerprobtheit haben wir uns außerdem eine weitere Urkunde verdient: Wir haben auf dem Schiff vorgestern einen starken Sturm mit Orkan-Böen und hohen Wellen aus allen Richtungen überstanden. Das muss natürlich mit einer ausgedruckten Urkunde gewürdigt würden.

Morgen legen wir wieder in Bergen an und fliegen über Amsterdam zurück nach Deutschland. Der Wetterbericht sagt für heute, dass es in Kirkenes nur -6 Grad kalt ist. Das sind mal schnuckelige 18 Grad mehr als noch vor einigen Tagen, als wir da waren. Und vor allem sind das nur 4 Grad weniger als aktuell bei uns zu Hause. Wir werden uns kaputt schwitzen bei dieser Affenhitze in Deutschland…

Ihre Lieben, ich verabschiede mich von Euch. Aber nur für diese Reise. Der nächste Urlaub kommt bestimmt. Und ich habe da von Kirstin und Patrick auch schon vernommen, dass Norwegen durchaus noch mal kommen könnte. Das nächste Mal dann mit dem Wohnmobil einmal quer durch bis hoch zum Nordkap…

Liebe Grüße und bis zum nächsten Urlaub,

Eure Mählina

Ein Gedanke zu „Wieder im Süden

  1. Hallo Mählina,
    danke für den ausführlichen Bericht. Freut uns, dass Ihr trotz
    der Kälte so viele neuen Erfahrungen machen konntet.

    Auf weitere Fotos sind wir schon sehr gespannt.
    Wir wünschen Euch eine gute Heimreise.

    Liebe Grüße
    Deine Großeltern ?

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