Milford Sound bei Traum-Wetter

Hallo Ihr Lieben,

wir sind gerade wieder vom Milford Sound zurückgekommen und sitzen in unserem „Stammcafé“ in Te Anau. Und was soll ich Euch sagen: Der Milford Sound war ein absoluter Traum! Aber holen wir mal etwas weiter aus…

Es war einmal vor drei Jahren, als Patrick, Kirstin und ich an einen einsam gelegenen Sound in Fjordland Neuseeland fuhren. Der Name des Sounds lautete Milford Sound und selbiger liegt in einer der regenreichsten Regionen der Welt. Und genauso präsentierte sich der Sound auch damals: Mit Regen und dicken Wolken ohne Ende. Man konnte bei der Boots-Tour durch den Sound die Spitzen der Berge rundherum nicht erkennen, weil sie in tiefhängenden Wolken verschwunden waren. Kirstin war todtraurig, weil sie ihren Mitre Peak (einen aufgrund seiner spitzen Form sehr markanten Berg und gleichzeitig das Wahrzeichen des Sounds) nicht sehen konnte. Wir haben damals unsere Kamera fast ruiniert, weil sie förmlich ertrunken ist und erst  nach intensivem Fönen am Auto-Gebläse irgendwann wieder funktionierte.

Und jetzt schaut Euch bitte mal die Bilder an in diesem Artikel… BOMBENWETTER hatten wir! Kaum Wolken am Himmel und der Mitre Peak so gut sichtbar wie er nur sichtbar sein kann. Kirstin ist glückselig, das Ding endlich gesehen zu haben! Und aus allen nur erdenklichen Winkeln und Positionen fotografiert hat sie ihn natürlich auch.

Alleine die 120 Kilometer lange Fahrt von Te Anau rein in den Sound ist schon ein Traum. Man fährt durch ein immer enger werdendes Tal, rundherum die Berge – teils mit Schnee bedeckt und Gletschern obendrauf. Durch einen Tunnel geht es irgendwann in das eigentliche Tal des Milford Sounds. Keas waren auf der anderen Seite des Tunnels auch wieder im Einsatz. In einer Dreier-Gang patrouillierten sie um die vor dem Tunnel wartenden Wohnmobile in der Hoffnung, dass hier oder da etwas Futter abfällt.

Wir mussten natürlich unbedingt bei diesem herrlichen Wetter nochmal dieselbe Boots-Tour von vor drei Jahren machen. Und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht – als hätten wir dieses Mal einen komplett anderen Sound besucht. Wahnsinn!

Wir haben es uns dann noch zum Kochen und Abendessen im inzwischen fast menschenleeren Milford Sound (so heißt auch der einzige Ort, den es eben dort gibt) gemütlich gemacht. Denn wir wollten schauen, ob sich uns auch noch ein toller Sonnenuntergang bietet. Wir wollten auch solch tolle Kitsch-Fotos machen, wie man sie hier in Postkarten-Form überall kaufen kann.

Der Sonnenuntergang war der Hammer! Die Spiegelung des Mitre Peaks im Wasser, die rot angestrahlten Wolken, dazu der gerade aufgegangene Mond über den Bergspitzen… Ein Anblick zum Weinen schön! Die Fotos sind allerdings im wahrsten Sinne des Wortes hart erarbeitet. Denn im Milford Sound wimmelt es nur so von Sandflies! Wir sind quasi gefressen worden von den Biestern. Nur in voller Schutzbekleidung (lange Hose und selbige unten hübsch in die Socken gestopft, lange Jacke oder Pullover mit Kapuze und diese fest um den Kopf gezurrt) konnte man den Camper verlassen. Und schon alleine das Hände-aus-der-Tasche-holen-um-Fotos-machen-zu-können hat schon gereicht, damit sich mindestens 10 Biester auf den Fingern niedergelassen haben. Unerträglich die Dinger! Aber gut, die Aussicht auf den Mitre Peak und den Sound im Licht der untergehenden Sonne war Entschädigung für alles.

Im Dunklen sind wir dann noch durch den Tunnel raus aus dem Sound Tal gefahren und haben auf einem der DOC-Campgrounds (DOC – Department of Conservation – ist quasi der neuseeländische Naturschutz-Bereich der Regierung) übernachtet. Das war auch wieder ein Abenteuer. Denn im Dunklen haben wir nur das vom Campground sehen können, was eben im Scheinwerferlicht des Campers zu sehen war (und das sah schon gut aus). Mit Blick auf einen fantastischen Sternenhimmel, der so vollkommen andere Sternbilder zeigt als zu Hause, sind wir gestern selig eingeschlafen.

Erst heute morgen konnten wir dann sehen, an was für einer tollen Stelle wir da wieder übernachtet haben. Es ist einfach so toll, an welchen Orten wir hier schlafen können – mitten in der Natur und oft fernab von jeder Zivilisation. Und das für umgerechnet nur ca. 9 EUR, da der DOC nie viel Geld nimmt für seine Campgrounds. Irre!

Tja und jetzt sind wir, wie gesagt, wieder in Te Anau und werden gleich mal den Wetterbericht befragen und danach entscheiden, in welche Richtung es heute für uns weiter geht.

Also dann bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße von Eurer einfach nur Neuseeland-begeisterten Mählina

Ein Gedanke zu „Milford Sound bei Traum-Wetter

  1. Ich sehe, es geht Euch wirklich gut. Es entsteht der Eindruck, dass ihr gar nicht mehr heimkommen wollt, oder. Bei so viel Superlativen kann ich das auch verstehen.

    Ausserdem – seit wann fährt man auch im Dunkeln und sucht sich im Scheinwerferlicht einen Schlafplatz???? Eure Neuseeland-Begeisterung ist ansteckend.

    Lasst es Euch weiter gut gehen und passt auf Euch auf!
    Liebe Grüße
    Ilona

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