Eine Busfahrt mit Ausblick und Hindernissen

Hallo Ihr Lieben,

wir sind nun wieder in Christchurch angekommen. Die Fahrt hierher war wieder äußerst interessant und auf jeden Fall nicht langweilig. Bei tollem Wetter sind wir gestern um 10 Uhr in Wanaka mit dem Bus losgefahren. Wir sind wieder mit „Nakedbus“ gefahren, da dieser Anbieter einfach unschlagbar günstig ist. Aber keine Sorge, der Name ist hier nicht Programm. Man muß also nicht nackt sein, um die günstigen Bustarife nutzen zu können.

Der Busfahrer hatte schon angekündigt, dass wir einen kurzen Fotostop am Mount Cook machen, sofern dieser denn überhaupt zu sehen ist. Denn das ist nicht selbstverständlich. Meistens sieht man Neuseelands höchsten Berg nie komplett ohne Wolken. Aber wir hatten Glück. Es war zwar eine Wolkenfront unterwegs, aber diese hat uns freundlicherweise noch den Aublick auf den Berg gestattet.

Am Lake Tekapo hatten wir dann rund 45 Minuten Mittagspause und Busfahrerwechsel. Wieder unterwegs kam uns dann irgendwann ein Auto mit Warnsignalen und einem Schild entgegen, welches die Aufschrift „House follows“ trug. Wir überlegten angestrengt, ob wir irgendeine Übersetzung von House nicht kennen, da uns ja definitiv kein Haus entgegenkommen konnte. Die Antwort folgte hinter dem nächsten Hügel, als uns tatsächlich ein auf einen LKW geschnalltes Haus entgegenkam. Und das auch nicht gerade langsam. Gut, unsere Busfahrerin kannte das Spiel anscheinend schon und war schon mal vorsorglich links rangefahren, damit das Haus passieren kann…

In Ashburton haben wir nochmal angehalten, um noch weitere Leute einsteigen zu lassen. Während die Leute einstiegen hatte unser Bus dann aber anscheinend entschieden, dass er aus der Nummer aussteigt und meldete diese Entscheidung durch wehementes Gepiepe und die rot leuchtende „Overheating“ Anzeige an. Das Gepiepe ging zwar kurzfristig wieder aus, als wir wieder angefahren sind, aber nach 100 Metern auch direkt schon wieder an, so dass unsere Fahrerin entschied, doch mal lieber anzuhalten und einen Techniker zu kontaktieren.

Wir also alle raus aus dem Bus und rein in den Supermarkt nebenan, um uns schnell einen Kaffee zu besorgen. Denn die Frau Busfahrerin hatte sehr zuversichtlich auf die Schnelligkeit und überhaupt die Fähigkeiten des Technikers gesetzt und angekündigt, dass wir in ca. 30 Minuten weiterfahren. Also fanden sich nach rund 20 Minuten alle gespannt wieder am Bus ein, wo allerdings noch kein Techniker zu sehen war. Dieser kam dann zwar bald, aber sein über-unter-neben-dem-Bus-Rumgehampel sah nicht vielversprechend aus. Irgendwann kam dann auch die Ansage der Fahrerin, dass der Bus leider ausgetauscht werden muß und Ersatz bereits unterwegs ist. Aber wir sind hier nunmal im dünnbesiedelten Neuseeland, so dass der nächstgelegene verfügbare Bus leider in Christchurch stand, was nunmal noch 90 Fahrminuten entfernt lag.

Also hieß es raus mit allen Taschen aus dem kaputten Bus und für weitere 90 Minuten einrichten auf dem Grünstreifen der Ashburtoner Hauptstrasse. Eine solche Menschenansammlung konnte nicht lange geheim bleiben, so dass nach kurzer Zeit der örtliche Eismann vorfuhr und wahrscheinlich das Geschäft seines Lebens witterte. Einig Bällchen Eis hat er dann auch tatsächlich verkauf, das das Wetter ja glücklicherweise gut war.

Der Ersatzbus kam dann tatsächlich 2 Stunden später. Aber zur Überraschung aller war dieser leider zu klein, so dass genau 3 Leute keinen Platz hatten. Als diese Drei hektische Flecken bekamen, weil sie dringend zu ihrem Flieger in Christchurch mussten, haben sich drei andere Reisegäste erbarmt, ihren Platz freizugeben und auf den nachfolgenden Bus zu warten. Wie lange sie da noch gewartet haben, wissen wir nicht…

Beim Einsteigen war unserer Busfahrerin die Freude über das neue Gefährt auch anzusehen und sie sagte nur „Happy gear-finding (also „fröhliches Gänge-finden“). Und so sind wir dann die letzten 80 Kilometer bis Christchurch mit sehr vielen lautstarken Grüßen vom Getriebe unterwegs gewesen. Unser Hotel hatte glücklicherweise „Late Check-In“, so dass unsere fast dreistündige Verspätung kein Problem war.

Heute haben wir einen ruhigen Tag in Christchurch verbracht. Heute morgen war das Wetter noch bombig, aber als wir dann eben aus dem Supermarkt gehen wollten, regnete es auf einmal wie aus Eimern… Verrückt, wie schnell sich das hier manchmal ändert. Die Vorhersagen für die nächsten Tage sind aber gut – wir sind gespannt.

Morgen bekommen wir unser Wohnmobil. Und nach aktuellem Plan werden wir damit morgen weiter nach Akaroa fahren und uns dort für einige Tage einnisten. Patrick hat sich heute auch eine Angel gekauft. Ab morgen gibt es jeden Abend Fisch – also so zumindest der Plan…

Bis zum nächsten Bericht!

Liebe Grüße

Eure Mählina

3 Gedanken zu „Eine Busfahrt mit Ausblick und Hindernissen

  1. Das hört sich ja wieder toll an, . . was man so alles erleben kann !
    Wir wünschen Patrick „Petri Heil“! Aber kauft vorsorglich auch ruhig noch was Essbares, man weiß ja nieeeee!

  2. Ach Ihr Lieben! Es ist und bleibt ein kleines Abenteuer. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Ihr Euch ganz gut haltet, Euch nicht unterkriegen lasst und uns mit Euch mitstaunen lasst ( ich denke an das reisende Haus auf einem Auto).
    Nun ja, ich habe ja schon einige von Patrick gefangene Fische verarbeitet und denke gerne daran zurück. Petras freiwillige Zusage eine Fisch auszunehmen und stand dann von Allen verlassen alleine da. Manchmal wusste ich nicht was ich in meiner Pflanne gebraten habe. Aber – eigentlich geschmeckt hat es immer, Genau das – das wünsche ich Euch.
    Gestern war Weiberfastnacht. Da konnte ich weder etwas lesen noch etwas schreiben. Kölllllle Alaaaaf!!!!!
    Heute geht alles etwas langsamer und die Menschen um mich herum sehen auch oftmals etwas blass und merkwürdig aus, als wären sie gerade aufgestanden und müssten sich ins Leben erst hineinfinden.
    Auch die kommenden Tage werde ich unterwegs sein!!! Ach na so etwas. Ja, die Karnevalsumzüge stehen an. Jills kleine Straße ist ganz süüüß mit vielen Wimpeln geschmückt. Dort soll es auch einen kleinen Zug geben. Einmal die Straße herum. Den muss ich mir unbedingt ansehen.
    Schöne Campingtage wünsche ich Euch

  3. Also mit dem nakedbus wüsste ich schon jemanden, der dort für kleines Geld putzen würde—die Buswartezeit hätte eine gute Predigt und Messe abgegeben,…sach’s ja nur so mal nebenbei. Haben die Wilden da eigentlich irgendwie „echte Kirche“; also Ihr wisst schon: ECHTE!!!!
    So Ernst beiseite; schön zu lesen und wir hoffen, quatsch, wir wissen und lesen, EUCH GEHT ES GUT. Könnte MÄHLINA mal ein „Haus-wird-gerade-Transportiert-Bild“ einstellen? DANKE……Patrick, wie sieht das eigentlich so mit Küche und Kochen aus. Besonderheite, Speziallitäten (Kiwi in Aspik oder so) Feine und außergewähnliche Gewürze oder Geschmacksrichtungen,…..brenne auf den kulinarischen Raport.
    Bei uns ist seit einer Woche der VOLL-FRÜHLING ausgebrochen. Woran ist das auszumachen. Ich bin öfter im Garten als am MUSS-MASTER-SCHREIBTISCH-ARBEIT-MACHEN……Wird hübsch werden,…..so. Jetzt ist schon 1/3 des Urlaubs rum. WAAAAAAAHNSINN. Genießen und weitermachen! Lieben Grüße aus ROM und Wittenbersch

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