Inselruhe auf Stewart Island

Hallo Ihr Lieben,

wir haben drei wunderbar faule und entspannte Tage auf Stewart Island hinter uns. Da das Wetter sehr durchwachsen ist und es zwischendrin auch immer mal wieder regnet, haben wir keine größeren Touren unternommen. Statt dessen haben wir immer schön lange geschlafen, total entspannt auf unserem Hotelbalkon gefrühstück und uns dann so durch den Tag gegammelt.

Unser Hotel liegt direkt am Wasser, so dass wir einen fantastischen Blick auf die Bucht von Oban haben. Wir mussten allerdings unser Frühstück gegen die Möwen verteidigen und uns das konstante schrille Gepiepe einer jungen Möwe anhören, die, sobald Mama in der Nähe war, in einer Tour um Futter gebettelt hat.

Oban ist auch tatsächlich die einzige Stadt hier auf der Insel und hat ganze 400 Einwohner, 5 Restaurants, einen Supermarkt, ein mikroskopisch kleines Museum und eine Touristeninfo. Ganz wichtig ist auch noch die örtliche Bibliothek. Nicht wegen der Bücher, aber wegen des kostenlosen Internets, welches wir dort in den letzten Tagen nutzen konnten. Und so saßen wir dann auch schon mal um 23:30 Uhr mitten in der neuseeländischen Nacht neben der geschlossenen Bibliothek, um zu skypen oder im Internet zu recherchieren, wohin wir als nächstes weiter ziehen.

Gestern Abend haben Patrick und Kirstin sich hier aufgeführt wie ein altes Ehepaar. Da sitzen die beiden im Hotel oben vor dem Panoramafenster mit direktem Blick auf die Bucht, schlürfen einen warmen Ingwer-Tee und spielen Schach. Ich glaub, es hackt! Ich will Action und die beiden spielen Schach bis es zappenduster ist!

Na ja, Action hatte ich dann aber trotzdem noch. Denn unser Hotel scheint DIE Location für alle „Party Animals“ im Ort zu sein. Denn ab 21 Uhr wird die Mucke aufgedreht und in der Bar steppt der Papst im Kettenhemd. Blöd nur, dass die Bar direkt unter unserem Zimmer ist… Aber dafür gehörte zur Zimmerausstattung neben der obligatorischen Seife eben auch Oropax.

Nur faul Schach gespielt haben die beiden allerdings auch nicht. Über alle Tage zusammen genommen sind sie mit mir auch rund 15 bis 20 Kilometer über die Berge gewandert. Ja richtig, Berge. Diese sind hier zwar nicht so hoch wie auf dem Kepler Track, aber dafür sind die Aufstiege hier teilweise deutlich steiler (was mir im Rucksack aber recht egal war). Die Mischung zwischen urwüchsigem Urwald, traumhaft schönen Stränden und rauen Felsklippen und dazu das Gezwitscher unbekannter Vögel ist hier echt irre.

Eben haben wir auch noch Bekanntschaft mit den neuseeländischen Waldpapageien machen können: den Kakas. Da sitzen wir wieder vor der Panoramaaussicht im Hotel und auf einmal landen zwei Kakas direkt vor unserer Nase. Wir haben sie interessiert beobachtet und die beiden uns offensichtlich auch. Zumindest haben sie jede unserer Bewegungen äußerst skeptisch verfolgt. Als dann nicht das erhoffte Fresschen kam (also für die Vögel, nicht für uns), haben sie noch schön auf den Balkon gesch… und sind dann wieder abgeflattert. Na von irgendwoher muß der Name ja auch schließlich kommen. Hier erlebt man Sachen!

Von der im letzten Bericht angekündigten Aurora konnten wir bisher leider nichts sehen. Denn es war nachts leider ziemlich bewölkt. Aber mal sehen, vielleicht haben wir ja heute Abend noch Glück.

Morgen früh um 8 Uhr geht unsere Fähre zurück ans Festland. Von dort werden wir mit dem Bus in Richtung Norden aufbrechen. Die nächsten sieben Tage werden wir in Queenstown verbringen – der selbsternannten Welthauptstadt des Abenteuer- und Fun-Sports. Mal schauen, was wir dort erleben werden. Wandern kann man dort aber auch gut, wir werden also nicht nur mit dem Bungee-Seil unterwegs sein…

Liebe Grüße

Eure Mählina

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