Hallo zusammen,

wir sind gestern nach rund 10 Stunden Busfahrt in Te Anau angekommen. Die Fahrt war ganz entspannt und wir hatten viel Zeit, uns die vorbeiziehende Landschaft anzuschauen (oder wie in meinem und Kirstins Fall ausgiebig zu schlafen). Der Start in Christchurch war sehr witzig. Denn wenn man morgens um 7 Uhr mit Sack und Pack durch die drittgrößte Stadt Neuseelands rennt und dann auf einmal feststellt, dass die Straßen um einen herum nahezu menschen- und Auto-leer sind, wirkt das schon merkwürdig. Denn auch der gemeine Neuseeländer geht um diese Uhrzeit eigentlich zur Arbeit, so dass auch hier Rushhour sein müsste… Es fehlten nur noch die vom Wind durch die Straßen gewehten Büsche und die Szenerie einer Geisterstadt wäre zwischen den vielen kaputten Häusern perfekt gewesen…

Nachher ist uns dann aber noch eingefallen, dass gestern Feiertag war und deshalb wohl um 7 Uhr noch alle Kiwis in ihren Betten lagen.

Bei unserer Reise nach Te Anau sind wir mehr oder weniger immer an der Küste entlang gefahren und haben tatsächlich das eine oder andere von unserer Reise vor drei Jahren wieder erkennen können. Mittagspause haben wir zum Beispiel in Oamaru gemacht, wo wir damals schon Halt gemacht haben auf der Suche nach Pinguinen, die hier in der Stadt ihr Unwesen treiben. Wir haben allerdings – damals und auch gestern – keine Pinguine gesehen (was vor allem auch daran liegt, dass diese kleinen Kerlchen vorzugsweise in der Dämmerung unterwegs sind).

Während der Fahrt nach Te Anau haben wir auch endlich Schafe gesehen – in rauen Mengen! Also ca. 20.000 der insgesamt 40.000.000 Schafe (pro Neuseeländer  9 Schafe) haben wir mit Sicherheit gestern gesehen. Na geht doch!

Außerdem nennenswert ist eine bestimmte Blumenart, die wir überall am Straßenrand und in den Gärten sehen konnten. Ihre Form erinnert unverkennbar an ein Utensil, welches in keinem Haushalt fehlen darf: eine handelsübliche Klobürste! Schaut Euch einfach das Bild dazu oben an (wobei das dort abgelichtete Modell schon verblüht ist und jetzt eher an eine schlappe Klobürste erinnert).

Morgen gegen 8 Uhr wollen wir aufbrechen zum „Kepler Track“, der viertägigen Wanderung über die Berge und durch die Wälder entlang des Lake Te Anau. Da auf diesen Track gleichzeitig immer nur eine streng limitierte Anzahl an Wanderern gelassen wird (um genau zu sein 40 Wanderer), mussten wir uns heute quasi für die Wanderung einchecken und haben Tickets bekommen, die wir bei Ankunft an den drei Hütten dem Ranger vor Ort geben müssen. Und wenn wir nicht dort ankommen, um die Tickets abzugeben, wird ein Suchtrupp losgeschickt. Denn wir bewegen uns morgen in alpines Gelände und da gilt auch bei den Kiwis „Safety first“.

Während ich das hier so schreibe sitzen wir in einem Kaffee und schauen uns die Gegend an. Gleich geht es noch weiter um die letzten Kleinigkeiten für die Wanderung zu besorgen (z.B. einen Kochtopf für den Gaskocher auf der Hütte). Morgen früh werden wir unser gesamtes Gepäck in einem großen Schließfach verstauen, welches wir auf dem Campground mieten können, auf dem wir heute übernachten.

Also dann Ihr Lieben… Ich werde nach unserer Rückkehr vom Kepler Track in 5 Tagen wieder von mir hören lassen – und hoffentlich viele tolle Bilder präsentieren können. Die Wettervorhersage ist zumindest sehr gut, so dass eine ganze Menge Bilder entstehen werden.

Bis bald

Eure Mählina